Die Tempera-Malereien auf Papier sind auf verschiedenen Reisen direkt in der Landschaft vor dem Motiv entstanden. Die gut das (Natur)Wasser aufnehmenden Büttenpapiere waren nicht starr und konnten so problemlos gerollt und transportiert werden. Den Unebenheiten der unterschiedlichsten Böden passten sie sich gut an.
Bei den späteren Bildern wird die Leinwand zum Bildträger. Einige der Arbeiten wurden 1994 in der Krefelder Kulturfabrik unter dem Titel Wasser und Stein – Strukturen des Nordens gezeigt. Mehr dazu findet sich in der Besprechung der Ausstellung aus der Westdeutschen Zeitung vom 10.02.1994.
Norwegen 1991
In der Norwegen-Serie von 1991 inspirierten mich insbesondere die archaischen Bergstrukturen. Das Arbeiten im Freien direkt vor dem Motiv erlebte ich bei Papieren von 70×100 cm technisch als Herausforderung. Andererseits war die direkte Konfrontation mit dem Naturmotiv sehr anregend.
Finnland 1992
Die Vielfalt der Farbnuancen des Wassers thematisieren die mit 140 x 100 cm großformatigen Temperamalereien auf gedoppelten Papierbögen. Die Reduktion auf die Wasserfläche ohne wiedererkennbare Grenzstrukturen wie Ufer oder Steine stellt das Fließen, die Bewegung in den Vordergrund.
Frankreich 1993
Im Finistère, dem westlichen Teil der Bretagne, war die Umsetzung der Steinstrukturen prägendes Bildmotiv. Die mit Temperafarben gemalten und mit Kreide konturierten Arbeiten entstanden ebenfalls direkt vor Ort. Für die Präsentation habe ich die Form des klar gegliederten Diptychons gewählt, um die Abstraktion des Motivs zusätzlich zu unterstreichen. Die Doppeltafeln sind jeweils 100 x 140 cm groß.
Malerei 1994-97
Die im Format 100×100 cm mit Temperafarben auf Leinwand gemalten Arbeiten entstanden im Nachklang der Naturerlebnisse und greifen die formale Struktur der „Vorort-Bilder“ auf. Durch das „Nacharbeiten“ im Atelier wurde der Abstraktionsgrad zusätzlich gesteigert, die Flächen zu objektferner Malerei. Die am Motiv orientierten Kreidelinien akzentuieren das Strukturgefüge.
Tempera auf Leinwand, 200 x 100 cm